Wer also nur auf eingängigen Symphonic Metal à la Nightwish, Within Temptation oder Visions Of Atlantis steht, dem dürfte Walk In Darkness zu düster sein. Die Symbiose zwischen oppulentem Symphonic Metal und Gothic ergibt ein atmosphärisches, zwischen Traurigkeit und Hoffnung pendelndes Gesamtbild, das die Zuhörer in seinen Bann zieht. Bandgründer und Gitarrist Shaman hat ein Konzept-Album erschaffen, das lyrisch in einer dystopischen Welt spielt und musikalisch genau dies umsetzt. Bandname, Artwork, Musik und Story ergeben ein in sich stimmiges Gesamtkunstwerk. Die acht Lieder werden von der Ausnahmesängerin Nicoletta Rosellini getragen, die eine dermassen breite Gesangspalette beherrscht, dass nie das Gefühl von Eintönigkeit oder gar Langeweile aufkommt. Einzelne Songs hervor zu heben wird dem Album eigentlich nicht gerecht, aber wer sich ein Bild machen möchte, wie die Italiener klingen, dem sei der Opener «Ships To Atlantis» oder das in zwei Versionen vorhandene «No Oxygen In The West» ans Herz gelegt. «Leaves Rolling In Time» ist ein kleines Meisterwerk geworden, das zum Träumen einlädt und von seiner Atmosphäre wie seinen fantastisch klingenden Melodiebögen lebt.
Rönu