Vanish spielen erwachsenen Power Metal mit leichten Prog-Einflüssen. Das heisst konkret, man orientiert sich nicht an "Kitsch"-Kapellen wie Sabaton, Battle Beast oder Rhapsody (was natürlich nicht heissen soll, dass diese Bands schlecht sind!) sondern eher an Bands wie Rage, Angel Dust oder Circle II Circle. «Crowdpiercer» schimpft sich der Opener, der mächtig groovig loslässt und dabei von einem nicht zu aufdringlichen Keyboard-Teppich begleitet wird. Sänger Bastian Rose erinnert mich dabei sehr an einen gewissen Zak Stevens. Nach dem gelungenen Einstieg wird mit «Walk With Me Through Fire» das Tempo erhöht, ausserdem glänzt der Tracks durch gelungene Riffs, epische und atmosphärische Midtempo-Passagen und einem starken Refrain.
Geschickt in der Mitte ist mit «The Crossing» auch eine Power-Ballade platziert, die einem Zeit zum Luft holen zugesteht, die aber auch etwas zu langatmig geworden ist. Ein weiteres Highlight ist das eingängige «Voyage In Suffering». Eingängigkeit ist ein gutes Stichwort, denn da liegt noch einiges drin. Die ganz grossen Hymnen fehlen freilich, und es braucht bei manchen Songs mehrere Umdrehungen. Das ist per se ja nichts Schlechtes, aber selbst dann zündet nicht alles. Da wünsche ich mir manchmal die Refrains von Angel Dust oder Savatage. Trotzdem bleibt «A Hint Of Solace» am Schluss ein gutes Power Metal Album, dass von der Band selbst produziert wurde und überaus fett aus den Boxen dröhnt.
Rönu