Bassist Roger Nilsson spielte zwischen 2001 und 2004 noch bei Spiritual Beggars, und das war, respektive ist für mich halt immer noch die Band in Sachen Stoner, Hard, Retro und Psychedelic Rock mit einem echt guten Gespür für geile Hooks. Höre ich mir vorab aber bewusst die 2019-er Re-Releases der ersten beiden The Quill Alben von 1995 («The Quill») und 1999 («Silver Haze») an, so vernehme ich zum Beispiel beim Debüt mehrheitlich kernigen und mit ordentlich Hammond Orgel versehenen Rock mit 70ies-Schlagseite und latenter Black Sabbath Rhythmik, der, getragen von Magnus Ekwalls kräftigem wie variablem Gesang, eigentlich keine Gefangenen macht. Gewisse Stoner-Parts wissen dabei ebenso zu gefallen und werden ab dem Zweitling insgesamt dominanter in Szene gesetzt.
Und was sagt uns das jetzt alles? Ein rational erklärbarer Grund, warum diese an sich töfte Truppe bei mir bisher nicht stattfand, liegt schlicht nicht vor. Vor allem höre ich da auch bei späteren Alben eher wenig Alternatives oder gar Grungiges heraus. Eher geht es mehr in Richtung "rockige Black Sabbath", auch weil sich Frontmann Magnus immer wieder mal nach dem jungen Ozzy Osbourne anhört. Dass die Hammond im Verlauf der Jahre eingemottet wurde, ist zwar schade, vermag die Qualität von The Quill dadurch aber nicht zu mindern. So wie sich der Vorgänger «Earthrise» (2021) nach wie vor als stampfiger Stoner-Brocken empfiehlt, liegt auch das brandneue Werk «Wheel Of Illusion» mit neun weiteren Top-Krachern bestens im Halfter. Hey Rockslave, es ist allerhöchste Zeit zum Aufwachen!
Rockslave