Der Fokus liegt dabei wie inzwischen gewohnt auf der Gitarrenarbeit von Daniel Bakken, der im Gegensatz zur Darbietung von Sängerin/Bassistin Pia Isaksen für die nötigen Akzente sorgt. Diese gefällt zwar mit donnernd-verzerrten Bassspuren, aber an ihrem kontemplativen, mit viel Hall und wenig Variation versehenen Gesang hat sich nichts geändert. Heilung in etwas härter? Jex Thoth made in Norway? Schon möglich, aber die Band einfach nur darauf zu reduzieren, wäre dann doch zu einfach, denn auch sie verfügt über dieses eine Prozent Eigenartigkeit, dass das Altbewährte überstrahlt. Nur Drummer/Tastenmagier Ole Teigen (Ex-Dødheimsgard) dürfte meines Erachtens auf seine gelegentlichen Gesangsparts verzichten, denn die erinnern mich zu sehr an Roger Waters von Pink Floyd, und der ging mir seit «The Wall» mit seinem selbstmitleidigen Gejammer auf allerhöchstem Niveau nur noch auf den Sack. Wer Doom eher in der ruhigen, Ritual-kompatiblen Form mag, macht mit «Electric Temple» keinen Griff ins Klo.
Mirko B.