Beide Varianten sind so gewählt, dass man sie als dasselbe Lied erkennt, sie sich allerdings auch deutlich voneinander unterscheiden. «Tanzen» deutet zwar einen fröhlichen Text an, entpuppt sich aber als sehr melancholisch. Das gilt auch für das düster wohlige «1000 Gründe» und «Götter weinen nie». «Faust» dagegen ist eine Kampf-Ansage dahingehend, das Leben selber in die Hand zu nehmen. Die EP klingt gut und schafft eine tolle Atmosphäre. Für zwanzig Franken Verkaufspreis wird hier aber deutlich zu wenig geboten. Da bräuchte es doch ein ganzes Album. Auf diesem würde es wiederum aber schwierig, die Spannung bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Das gelingt allerdings auf dieser EP. Wer Stahlmann kennen lernen möchte, kriegt mit «Addendum» einen guten, kleinen Eindruck davon.
Roger W.