Dabei kommen auch viele japanische Instrumente wie Shamisen, Drachenflöten, Erhu oder Taiko zum Einsatz. Das Ganze kommt auf Platte ziemlich spektakulär daher und klingt irgendwie nach Ensiferum auf asiatisch gedreht. Während bei den ersten Songs «Gekokujo» und «Dragon, Fly Free» diese kongeniale Mischung aus Death und Folk zu Begeisterungs-Stürmen hinreissen lässt, kommt danach ein Stilbruch. Matthew Heafy von Trivium, der nicht nur als Produzent tätig war, sondern auch bei einigen Songs mitwirkt, übernimmt den Klar-Gesang und das Ganze erinnert plötzlich mehr an neoklassischen Power Metal. Man höre sich nur «Kunnecup» an…, Yngwie wäre stolz auf die Burschen. Mit der Bandhyme «Ryujin» folgt auch in der zweiten Hälfte noch ein Melodic Death Leckerbissen. Ryujin veröffentlichen ein Album, das enormes Potenzial aufweist, aber auch ein wenig den roten Faden vermissen lässt. Die Band ist dann am stärksten, wenn sie auf das Gaspedal tritt. Der Power Metal Anteil ist nett und solid, aber die harschen Songs überzeugen dann doch eine ganze Ecke mehr. Dass die Band auch live funktioniert, davon konnte ich mir anlässlich der Tour von Pain und Ensiferum bereits ein Bild machen. Leider war das Ende Oktober 2023 und das Album damals noch nicht fertig. Spass macht die Band auf jeden Fall, und ich bin sehr gespannt, was uns die Japaner noch bieten werden. Ein guter Start ist «Ryujin» auf alle Fälle!
Rönu