Jedenfalls hat sich der Sechser bei der Gründung 2009 für den schlangenartigen Drachen Nidhoeggr aus der nordischen Sagenwelt entschieden. Am Tor zum Berner Oberland entstanden dann im Verlauf der Jahre das erste Demo «Heidenlärm» sowie die EP's «Ragnarök'n'Roll» und «Sturmwind». Seit Anbeginn kombiniert die Truppe harschen Death Metal mit fluffigen Keyboard-Melodien und experimentiert stets mit verschiedenen Sounds. Durch die facettenreiche Musik kreiert die Band eine spezielle und mystische Atmosphäre, schreckt aber auch vor trollartigen Party-Tracks nicht zurück. Auch in Sachen Songwriting lassen sich die Schweizer nicht rein reden. Ihre Texte besitzten eine Spannweite von traditionellen Wikinger-Hymnen der Vergangenheit bis hin zu sozialkritischen Kompositionen der Neuzeit.
Alles ist möglich! Unter diesem Banner brachten Nidhoeggr schliesslich 2015 ihr Debüt «Nach der Schlacht» heraus. Von den einen geliebt, von anderen als nicht ganz ausgereift betitelt, brachte es den Bernern coole Live-Gigs mit Alestorm oder Black Messiah ein. Nun ist die Zeit reif, mit «Arise» ein neues Zeitalter einzuläuten. Während elf Songs, die allesamt nur noch englische Titel tragen, wird gegrowlt, geknüppelt, geschreddert und geballert was das Zeug hält. Bei aller Härte geht jedoch nie die Abwechslung und die Melodik verloren, im Gegenteil! Jeder Song bringt seine ganz besonderen Melodiebögen mit. Meine Favoriten diesbezüglich sind «Onwards» und «Mighty Willow». Das Album wurde übrigens nach guter alter Handwerkskunst geschmiedet. Bis auf das Mastering wurde alles im eigenen Bandraum aufgenommen und gemixt. «Arise» ist schlichtweg Schmeichelei für die Ohren, und nach jedem Hördurchgang kann die Platte problemlos wieder gestartet werden. Mit Sicherheit auch live ein Riesengenuss!
Oliver H.