Ein Blick auf das Presse-Blatt sorgt bei mir schon mal für Verwirrung. Die Band bezeichnet ihr Genre als Contemporary Metal, was so viel wie zeitgenössischer Metal bedeutet. Was das sein soll? Noch nie gehört und scheint mir so sinnvoll, wie wenn mich jemand fragt, was ich für ein Auto fahre und ich darauf antworte: "Ein rotes". Die Band zu schubladisieren fällt aber in der Tat nicht leicht. Heleven verwursteln munter Alice In Chains mit Fear Factory und Dream Theater, sprich die Spanier lassen sich nicht auf eine Stilrichtung fixieren. Der Opener «Stronger» lässt mit fetten, progressiven Riffs und einem eingängigen Refrain schon mal seine Muskeln spielen.
Ähnlich gut ist auch das harte, aber sehr melodiöse «The Sniper». Leider verliert sich die Truppe ab und an in zu vielen Elementen wie Ideen, respektive es fehlt ein wenig der rote Faden. So folgt mit «When The Earth Leaves The Sun» ein ruhiges, vertracktes Stück, welches den Schwung wieder abbremst. Dazu kommt die leicht nasale Stimmfarbe von Herr Ruiz, die zumindest über die volle Album-Länge gewöhnungsbedürftig ist. Im Falle von Heleven lässt sich sagen: Weniger wäre manchmal mehr. Keine Frage, Fans der oben genannten Referenz-Bands sollten hier mal reinhören, doch der Rest (und da zähle ich mich auch dazu) dürfte damit eher seine Mühe haben.
Rönu