«Drif» bedeutet so viel wie «Einheit», und dazu betonen die Musiker auch gerne, dass mit diesem Werk die Geschichte vom Beginn der Menschheit bis zum heutigen Zeitalter miteinander verknüpft wird. Amplified History so zu sagen. Das Album verfügt über eine grosse Varietät. Sowohl musikalisch, aber auch inhaltlich. Fans, die von der animalischen Seite von «Ofnir» begeistert sind, kommen hier auf ihre Kosten, aber auch diejenigen, die die weiche Feinheit von «Futha» besonders schätzen. Begonnen wird mit dem Lied «Asja», ein Liebeslied, in welchem die helle Stimme von Maria besonders schön zur Geltung kommt. Ein traditionelles Volkslied, dessen Verse man auch im "Hávamál" findet. Es folgt ein sehr mitreissendes Lied mit treibenden Klängen und einem Gesang, welcher zugleich beruhigend wie auch aufputschend wirkt. «Anoana» - ein musikalisches Abenteuer.
Wo der erste Drittel des Albums an seinen Vorgänger «Futha» erinnert, kommen wir mit den Liedern «Urbani» und «Keltentrauer» in rauere Verhältnisse. Hier verbinden Heilung die Geschichte der Germanen mit der der Römer. «Keltentrauer» berichtet mit deutschem Sprechgesang von einem Gedicht über eine Schlacht der beiden Parteien. Die Hintergrundmusik erzeugt Gänsehaut, und die emotionale Stimme unterstreicht die raue Brutalität des Liedes nur noch mehr. Damit bringen Heilung all ihre Zuhörer in der Zeit zurück und lassen diese wahrhaftig an einer solchen Schlacht teilnehmen. Zum Ende des Werkes geht die Band auf die Verbindung von verschiedenen Völkern durch den Handel miteinander ein. So stammen die Texte des ruhigen und harmonischen Liedes «Nikkal» aus Syrien, überliefert auf Lehmtischen, welche bis zu 3'400 Jahre alt sind. Harmonisch, aufbrausend, emotional und wunderschön. «Drif» - das neue Album von Heilung.
Zoé