Nun liegt der Nachfolger «Angel In The Dark» zur Diskussion vor. Wiederum übernahm Denis die Produktion und den Bass, Oliver Hartmann (Avantasia) die Gitarren. Als Anhaltspunkt zur Formation sind PC 69 sicher nicht ganz falsch. Faktisch ist die Truppe jedenfalls im klassischen German Hard Rock zu Hause. Dabei steht man dem Balladen-Metier offensichtlich positiv gegenüber und hat entsprechend mit «Angel In The Dark» einen wunderbaren Track im Gepäck. Diesen gleich doppelt, da auch in einer Piano-Version aufgenommen. Aber auch im Bereich der härteren Sounds macht man keine schlechte Figur. «Fight To The End», «Stop The Fire» (ebenfalls in zwei Versionen, zusätzlich als Duett mit Schwarzlicht Sänger Timothy Shaw) oder «Creatures Of The Night» sind Beispiele von knackigem Hard Rock mit Charakter und Substanz.

Die Stimme von Vokalistin Sina sticht dabei positiv heraus, kann aber auch polarisieren. Sie bewegt sich gefährlich nah an simplen Pop-Gefilden. Hard Rock mit einer Pop-Stimme kann aber durchaus auch einen grossen Reiz ausüben. Dies kommt zum Beispiel beim Cover «Paparazzi», im Original von Lady Gaga, sehr schön zur Geltung. Im Gegenteil dazu sind die Qualitäts-Unterschiede beim Cover des Scorpions Smashers «Big City Nights» überdeutlich zu vernehmen. Klaus Meine ist und bleibt eben schlichtweg eine Klasse für sich. «Angel In The Dark» ist aber mit Sicherheit eine Scheibe mit grossem Unterhaltungs-Faktor. Ohne die zwei Cover- und die beiden Alternativ-Versionen bleiben insgesamt zwar nur sechs Songs übrig, doch diese überzeugen uneingeschränkt und mit grossem Wiedererkennungswert.
Chris C.