Ein Grund, weshalb ich Dragonheart fast schon vergessen hatte, war sicher die fehlende Qualität der beiden Alben in meinem Besitz, die an die italienische Power Metal Schwemme Anfang des Jahrtausends erinnerten. Auf dem neusten Streich hat sich indes nicht viel geändert. Ein reichlich abgelutschtes Thema (Piraten und Seefahrer) und ziemlich unspektakulärer Power Metal. Dabei geben die Brasilianer sich hörbar Mühe, bauen hier ein Akkordeon ein, da eine Folk-Melodie, aber bis auf das knallharte «Barbarian Armada» und dem flotten «Eric, The Red» bleibt wenig im Gedächtnis.
Die Südamerikaner, deren Sound durchaus Parallelen zu Grave Digger aufweist, ohne aber auch nur annähernd an die Klasse der Deutschen heran zu reichen, haben vor allem im Songwriting nach wie vor Mühe, eingängigere Songs zu komponieren. Komplettisten werden sicher keinen Rohrkrepierer erwerben, instrumental ist man durchaus auf der Höhe, und wenn es gelingt mehr Eigenständigkeit und grosse Refrains zu schreiben, kann es vielleicht doch noch was werden. Wer knapp bei Kasse ist, greift diesen Monat besser zur neuen Primal Fear oder dem überraschend starken Heimdall Album.
Rönu