«So ruf sie wach das Sehnen» macht den Auftakt auf eine sehr theatralische Art und Weise. Der Sprech- beziehungsweise Flüstergesang und die melancholisch ruhige Musik ergeben eine sehr spezielle Mischung. Dieser Song ist mit einem Mittelalter-Touch versehen und würde auf jedem Mittelaltermarkt eine gute Figur abgeben. Dramatisch geht es in den 2. Akt namens «In Strömen aus Verwandlung ein flackerloses Licht sein». Wie ein Hörspiel gestaltet sich dieser Song und der gehauchte Sprechgesang passt gut dazu. «Dein Knöchern’Kosen» ist ein kurzes Zwischenspiel, in dem es ein wenig heftiger zur Sache geht. Romantisch geht es mit «Liebes dunkle Nacht» weiter und in Sachen Black Metal herrscht tote Hose. Der gehauchte Sprechgesang kommt auch auf «Der Freiheit Verlangen nach goldenen Ketten» beibehalten, und nun legt sich die Ruhe über das Ganze. Folkig geht es auf «Sie machen Mangel zum Geschenk» zu und her. Geheimnisvoll und mystisch, so beginnt «Das Geheimnis des Quellkosters» und das ist eine zauberhafte Ballade, die sich zärtlich in die Hörmuschel schleicht. «Das Sehnen von Mond und Sonne» zeigt die rockige Seite von Dornenreich, das aber in einer sehr kleinen homöopathischen Dosis. Mittelalter-Atmosphäre gibt es mit «Dem Kühnen in der Stille» feilgeboten. Durch das Getrommel und das Violinenspiel wird der Touch dieses Zeitalters erzeugt. «Freiheit erlösen» beginnt dagegen mit einer sehr betrübt klingenden Violine. Was folgt ist eine traurige Ballade, die dieses spezielle Album genauso speziell beendet. Dornenreich bieten den optimalen Soundtrack zu einem romantischen Sonnenuntergang an und das ohne Metal-Zutaten!
Roolf