Dass der Shouter sich gerne in theatralischen Gefilden wieder findet, wissen wir nicht erst seit der «World Slavery Tour» oder der Konzert-Reise zu «Dance Of Death». So überrascht es nicht, dass «The Mandrake Project» nicht nur Musik, sondern auch eine ausgeklügelte Story dazu bietet. Es geht um Macht, Missbrauch und das Ringen um die eigene Identität, eingebettet in eine düstere Umgebung sowie mit den beiden Protagonisten Dr. Necropolis und Professor Lazarus versehen. Während die eine Person das Gute mit sich herum trägt, geht es der anderen um Macht und Geld.
Alles wird den Fans zusätzlich in einem Comic als optische Untermalung zur Verfügung gestellt. Kommen wir aber zur Musik, bei der einmal mehr Gitarrist Roy Z. den "Partner in Crime" für Bruce mimte. Auf zehn Songs wird eine leicht mystische, bedrohliche und gefährliche Stimmung erzeugt. Die Gitarren-Riffs bratzen mächtig aus den Boxen, und die Stimme von Bruce zeigt sich nach wie vor grandios, selbst mit 66 Jahren noch. Würde man das Riff von «Many Doors To Hell» etwas schneller spielen, könnte man «We Don't Celebrate Sundays» von Hardcore Superstar heraus hören.
Die tolle Piano-Ballade «Fingers In The Wounds», die sich stets steigert oder das schnellere «Mistress Of Mercy» sind weitere Top-Tracks, die man einfach gehört haben muss. Auch die Akustik-Nummer «Face In The Mirror» oder «Eternity Has Failed», das man bereits von Iron Maiden, respektive dem Album «The Book Of Souls» («If Eternity Should Fail»), her kennt. Mr. Dickinson hat mit «The Mandrake Project» ein überaus starkes Album abgeliefert, das man sich aber in Ruhe anhören sollte, um richtig in die Geschichte eintauchen zu können.
Tinu