Den grossen Durchbruch haben die sympathischen Schweden bisher noch nicht geschafft, liefern aber seit je her Pflichtfutter für qualitätsbewusste Power Metal Fans ab. "«Tales From The North» ist ein Konzept-Album über die Wikinger-Zeit und das Leben unserer Vorfahren hier oben in den dunklen, kalten und unwirtlichen Umgebungen des Nordens", erklärt Lead-Gitarrist Tomas Olsson und fasst den Inhalt der elf Songs so zusammen: "Im Laufe der Scheibe verflechten sich verschiedene Legenden wie Mythen und kulminieren in der epischen Schlacht des Jahres 1066, die das Ende der Wikinger-Zeit markiert." Ein Konzept-Album über Wikinger ist nun nicht gerade innovativ, die Musik ist es natürlich auch nicht und trieft nur so vor Power Metal typischen Klischees. Doch wer erwartet von Bloodbound schon unerwartete Dinge, so lange die Songs über Ohrwurm-Qualitäten verfügen.

Selbstverständlich sind wieder jede Menge catchy Songs an Bord. Der Opener und Titeltrack glänzt mit einem epischen Anfang und starkem Refrain, der Wikinger Trink-Song «Drink With The Gods» hat im März live seine Mitgröhl-Qualitäten schon bewiesen, die geschickt mit dem Tempo spielende Granate «Mimir's Crystal Eye» oder die Battle Beast Gedenk-Hymne «Between The Enemy  Lines»…, und wir sind erst in der Hälfte des Albums! Keine Angst, auch mit zunehmender Spieldauer findet der Zuhörer noch genügend Material, das sofort zündet. «Land Of Heroes», «Stake My Claims» oder «1066» tragen die typische DNA der Schweden in sich. Sänger Patrik J Selleby ist wieder einmal eine Klasse für sich, und auch der Rest der Truppe kann ebenfalls, wie erwartet, überzeugen. Auch wenn man den Überflieger «War Of Dragons» nicht übertrumpfen kann: «Tales From The North» ist ein Muss für die gut sortierte Power Metal Sammlung.
Rönu