Andererseits, weil das seit 2013 aktive Quintett aus Athen mit einem souveränen Debüt überzeugte, das Grössen der nordischen Szene (Insomnium, Dark Tranquility, Omnium Gatherum) ebenbürtig war. Diese positive Resonanz nahmen Aetherian als Anstoss, um sich künftig noch mehr zu verbessern. Nun präsentieren sie mit «At Storm’s Edge» ihr zweites, noch stärkeres Album. Beim Hören des Longplayers fallen einem gleich mehrere Dinge auf. Die Musiker agieren einzeln sowie als Gruppe präziser und präsentieren viel spielerisches Können. Gleichzeitig klingt der Sound noch spannender, unverwechselbarer und besticht mit tollen Überraschungsmomenten.
Besonders die majestätisch melodischen Gitarren-Leads, das Antreiben der Trommeln und die kehlig garstigen Growls stechen immer wieder hervor. Alle Instrumente, sowie die Stimme von Panos Leakos erhalten in diversen Parts einen Sonderplatz. Im kompositorischen Bereich setzen Aetherian ihren Geschichtsunterricht unbeirrt fort, ganz zu ihrem Nutzen, variabel und lieddienlich. Die acht Songs sind hochkarätig, wirken konzentriert und müssen dringend unters Volk. Akustische Akzente und ein Feingespür für besondere Atmosphären zeichnet das Spiel der fünf Griechen zusätzlich aus.
«At Storm’s Edge» wurde in den Devasoundz Studios aufgenommen und von Fotis Benardo (Nightfall, ex-Septicflesh) produziert. Aetherian begnügen sich definitiv nicht mit einer Zuschauerrolle am Spielfeldrand, sondern drängen in jeder Hinsicht nach der Pole-Position. Wer also auch nur im Ansatz ein Flair für Melodic Death-Metal hat, sollte «At Storm’s Edge» sein eigen nennen, denn aufgepasst – Aetherian werden euch noch einmal überraschen!
Oliver H.