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Das zweite Album von AVALAND ist eines der vielen, das mir trotz seiner Klasse schlicht am Ohr vorbei rauscht, ohne wirklich Akzente setzen zu können.
Das kommt bei mir aktuell oft vor und führt durchaus zu einer "Selbsthintersinnung", aber auch als "normaler Leser" wird es immer wieder Werke geben, bei denen man sich schlecht erklären kann, wieso einem ein Album kalt lässt. So ist es also bei mir bei Avaland, einem Projekt des Franzosen Adrian Gzagg, der auf den Pfaden von Avantasia wandelt. Wie beim Erstwerk von 2021 konnte er auch hier Ex-Savatage Sänger Zak Stevens gewinnen. Dazu gesellen sich weitere, illustre Gäste wie Madie (Ex-Nightmare/Faith In Agony), Pierre "Cara" Carabalona (Eltharia) und Ivan Castelli (Lionsoul). An den Gitarren grub Gzagg für Gastbeiträge Jens Ludwig von Edguy und Bruno Ramos (Sortilège/Ex-Manigance) aus. An fähigen Gästen fehlt und liegt es also nicht, und auch die Musik klingt gut, bemüht sich um Abwechslung und steckt die ganze Breite zwischen Power Metal, Symphonic Metal, Balladen und (vermeintlich) grossen Melodien ab.
Nur, die Langzeitwirkung bleibt eben aus. Vielleicht müsste man sich für dieses Album aber auch schlicht konzentriert hinsetzen und es nicht beim Essen, beim Autofahren oder sonst wie nebenbei anhören. Allerdings weiss ich aus langjähriger Erfahrung, dass gute Lieder sich auch dann als grandios offenbaren, wenn ich sie mir nicht hochkonzentriert anhöre. Und das ist hier, trotz Anleihen bei Ayreon und Avantasia, nicht der Fall. Den Liedern fehlt es über weitere Strecken schlicht an Griffigkeit. Wer es anders sieht, schön und legitim zugleich. Für mich ist bei diesem Werk aber schlicht zu viel Luft nach oben. Nicht was die musikalischen Fähigkeiten der beteiligten Künstlern betrifft, sondern beim Songwriting. Deshalb resultiert diese eher tiefe Benotung, welche Power Metal Liebhaber bei «The Legend Of The Storyteller» mit mehr Geduld und Toleranz gerne nach oben korrigieren dürfen.
Roger W.